"Menschlichkeit am Zug - unser Motto seit über 100 Jahren

Bahnhöfe sind Verkehrsknotenpunkte

Täglich begegnen sich hier Menschen. Sie eilen aneinander vorbei. Keiner weiß, was den anderen bewegt; keiner schaut genau hin. Wohin mit Fragen, Nöten, Problemen?
Seit 1894 gibt es die Bahnhofsmissionen - getragen von Diakonie und
Caritas, den Hilfswerken der Evangelischen und katholischen Kirche.
Hier können alle Menschen im Bahnhof Hilfe finden. Ob Reisende oder Wohnungslose, ob Jugendliche oder Rentner: Die Bahnhofsmission ist für sie da. Unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter packen dort an, wo es nötig ist - schnell, unbürokratisch und unentgeltlich.
Wir haben Erfahrung im Umgang mit Menschen, seit über hundert Jahren. Davon können auch Sie profitieren. Heute, morgen und in Zukunft.

Engagement ist unsere Schiene: "Wir sind für Sie da"

Dieses Ziel hat sich die Bahnhofsmission auf ihre Fahnen geschrieben.
Viele unserer Einrichtungen sind auch außerhalb der üblichen Bürozeiten geöffnet, in den größeren Städten sogar rund um die Uhr - 365 Tage im Jahr. Ein Stückchen Zuhause für alle Reisenden und Hilfesuchende.

Wir bieten Ihnen Auskunft und mehr

Ganz gleich, welcher Alters- oder Gesellschaftsgruppe, welcher Religion
oder Nationalität Sie angehören, wir sind für Sie da. Wir bieten Reisenden und Ortsfremden einen umfangreichen Service: Informationen, Auskünfte und Vermittlung von Hilfen. Wer auf dem unübersichtlichen Bahnhof den Überblick verloren hat oder nach einer langen Reise einfach nur ausspannen will, ist bei uns herzlich willkommen. Selbst bei einer verloren Brieftasche gilt: die Bahnhofsmission hilft!

Ihr Halt beim nächsten Halt' - Wir begleiten Sie am Bahnhof

Die Bahnhofsmission steht allen Reisenden zur Seite. Unser Begleitservice unterstützt schwache oder behinderte Menschen beim Ein- und Aussteigen und holt alleinreisende Kinder sicher und zuverlässig vom Zug ab. Wir vermitteln auch Hilfen an anderen Bahnhöfen. Was immer Ihr Problem ist - unser Team unterstützt Sie jederzeit gern.

Hilfe die ankommt

Wir geben Ihren Gedanken Raum

Unterwegs zu sein bedeutet oftmals Streß. Da ist es gut zu wissen,
daß es in der Bahnhofsmission eine Rückzugsmöglichkeit gibt. Deshalb
möchten wir an einigen Standorten einen Raum der Stille einrichten,
der Ihnen jederzeit offensteht.

Wir helfen Menschen, die uns brauchen

Bahnhöfe sind soziale Brennpunkte. Deshalb tun wir alles, um auch sozialschwachen Menschen einen verläßlichen Anlaufpunkt zu bieten.
In Gesprächen versuchen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit
ihnen Lösungswege für ihre Problem und Konflikte zu finden. Falls nötig, vermitteln wir Hilfesuchende weiter. Wir haben gute Kontakte zu Beratungsstellen, Sozialämtern, Notunterkünften und Konsulaten, um nur einige zu nennen. Menschen in seelischer Not erfahren bei uns Stärkung
und Begleitung.

Kid's On Tour

Kleine Reisende in guten Händen

''Bahnhofsmission unterstützt Pilotprojekt / Service für Kinde''

Papa wohnt in Köln, Mama und die Kinder sind nach der Trennung in Mannheim verblieben. Doch per Bahn mit dem Vater in Verbindung zu bleiben, war für allein reisende Kinder schwierig, ein Betreuungsangebot gab es bislang nicht. Die Bahnhofsmission Mannheim beteiligt sich nun an einem Pilotprojekt, das die Deutsche Bahn AG und Bahnhofsmissionen bundesweit entwickelt haben. Kinder reisen ohne Eltern und werden dabei von Mitarbeitern der Bahnhofsmissionen betreut.

Jetzt ist es für die Kinder auch einfacher, am Wochenende mal eben zu Omi zu fahren. Papa oder Mama geben die Sprösslinge an der Zugtür ab, dort begrüßt sie dann ein Betreuer. Am Zielort holt ein Erwachsener die Kinder dann direkt am Bahnsteig ab, aber nur eine Person, die zur Abholung auch berechtigt ist. Wer das sein kann, steht genau in den Unterlagen, die die Kids bei sich tragen. Die kleinen Reisenden haben in ihrem Brustbeutel alles dabei, was sie brauchen, Name Adresse, Zielort, Abholer oder Telefonnummern. Geht dennoch etwas schief, kümmert sich die Bahnhofsmission um das Kind.

Verreisen Mädchen und Jungs alleine, müssen sie sich sieben Werktage vorher anmelden. In der Mannheimer Bahnhofsmission laufen die Fäden zusammen, man arbeitet dabei mit der Mobilitätszentrale in Saarbrücken zusammen.

Das Projekt startete am 15. Juni. Zuerst wird nur eine ausgewählte Strecke für den Service "Kids on Tour" getestet. Auf dem Programm stehen die Fernverbindungen Köln-Stuttgart und Köln-Hamburg. Freitags und sonntags können Kinder zwischen sechs und zwölf Jahre so ohne Eltern Verwandte oder Freunde besuchen. Sieben Monate läuft die Testphase. Bis dahin soll ausgelotet werden, ob sich die Abwicklung bewährt und wie groß der Andrang ist.

Projektkoordinator und Leiter der Bahnhofsmission Roland Knüppel ist sich sicher, dass dieser neue Service stark nachgefragt wird. Außerdem weist er darauf hin, dass auch Umsteigeverbindungen wie Hamburg-Mannheim oder Köln-Stuttgart möglich sind. Ansonsten wird auf der Strecke Köln-Stuttgart in Mannheim Halt gemacht. In der Mannheimer Bahnhofsmission kümmern sich zwölf Mitarbeiter um "Kids on Tour". Sie haben eine spezielle Schulung in Bereichen wie Erste Hilfe oder Pädagogik absolviert und freuen sich nun auf ihre neue Aufgabe. red

''© Mannheimer Morgen - 18. Juni 2003''